B. Wohngifte, Schadstoffe, Raumklima

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Wohngifte, Schadstoffe, Raumklima

Nach Ihren Verdachtsmomenten und unseren Erfahrungen erstellen wir eine Untersuchungsstrategie und analysieren in Abstimmung mit Ihnen nach aktuellen wissenschaftlich Erkenntnissen und technischen Regelwerken das Raumklima. Hierbei wird die Luft, der Staub oder auch Materialien aus Ihrem Innenraum auf Geruchs- und/oder Schadstoffe im Sinne von biologischen Risiken hin geprüft und bewertet. Aus dem Ergebnis hier Prüfbericht / Gutachten bzw. Sachstandsbericht, leiten wir Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise an Sie weiter.

Erwachsene halten sich in Mitteleuropa etwa 80 – 90 Prozent des Tages in geschlossenen Räumen auf: zu Hause, am Arbeitsplatz, in Verkehrsmitteln, wie Auto, Bus oder Bahn. Eine möglichst unbelastete und klimatisch behagliche Innenraumluft hat damit für das Wohlbefinden und die Gesundheit eine entscheidende Bedeutung. Das Umweltbundesamt weist auf seinem Infoblatt Innenraumluft darauf hin.

Die folgende Übersicht der Schadstoff-Schlüsselwörter ist im aktuellen Standard der Baubiologischen Messtechnik (SBM) aktuell unter (B) als Wohngifte, Schadstoffe, Raumklima beschrieben und gibt einen Überblick was uns in Innenräumen heute alles begegnen kann.

FORMALDEHYD und andere gasförmige Schadstoffe Ursache: Lacke, Kleber, Spanplatten, Holzwerkstoffe, Möbel, Einrichtungen, Geräte, Heizung, Lecks, Verbrennung, Abgase, Umwelt… Messung gasförmiger Schadstoffe (μg/m³, ppm) wie Formaldehyd, Ozon und Chlor, Stadt- und Industriegase, Erdgas, Kohlenmonoxid und Stickstoffdioxid sowie weitere Verbrennungsgase

LÖSEMITTEL und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe Ursache: Farben, Lacke, Kleber, Kunststoffe, Baumaterialien, Spanholz, Möbel, Einrichtungen, Beschichtungen, Verdünner, Pflegemittel… Messung flüchtiger Schadstoffe (μg/m³, ppm) wie Aldehyde, Aliphaten, Alkohole, Aromaten, Ester, Glykole, Ketone, Kresole, Phenole, Siloxane, Terpene und andere organische Verbindungen (VOC)

PESTIZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe Ursache: Holz-, Leder-, Teppichschutz, Kleber, Kunststoffe, Dichtungen, Beschichtungen, Schädlingsbekämpfung, Kammerjäger… Messung schwerflüchtiger Schadstoffe (mg/kg, ng/m³) wie Biozide, Insektizide, Fungizide, Holzschutzmittel, Teppichschutzmittel, Flammschutzmittel, Weichmacher, Pyrethroide, PCB, PAK, Dioxine

SCHWERMETALLE und andere verwandte Schadstoffe Ursache: Holzschutz, Baustoffe, Geräte, Einrichtung, Baufeuchte, PVC, Farben, Glasuren, Sanitärrohre, Industrie, Altlasten, Umwelt… Messung anorganischer Schadstoffe (mg/kg) wie Leicht- und Schwermetalle (Aluminium, Antimon, Arsen, Barium, Blei, Cadmium, Chrom, Kobalt, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Zink…),Metallverbindungen und Salze

PARTIKEL und FASERN (Feinstaub, Nanopartikel, Asbest, Mineralfasern…) Ursache: Aerosole, Schwebstoffe, Staub, Rauch, Ruß, Bau- und Dämmstoffe, Lüftungs- und Klimaanlagen, Geräte, Toner, Umwelt… Messung von Staub, Partikelzahl und -größe, Asbest und sonstigen Fasern (/l, μg/m³, /g, %)

RAUMKLIMA (Temperatur, Feuchte, Kohlendioxid, Luftionen, Luftwechsel, Gerüche…) Ursache: Feuchteschäden, Baufeuchte, Baustoffe, Lüftung, Heizung, Einrichtung, Atmung, elektrische Felder, Strahlung, Staub, Umwelt… Messung von Luft- und Oberflächentemperatur (°C), Luft- und Materialfeuchte (r.F., a.F., %), Sauerstoff (Vol.%), Kohlendioxid (ppm), Luftdruck (mbar), Luftbewegung (m/s) und Luftionen (/cm³) sowie der Luft-elektrizität (V/m), Feststellung von Gerüchen und der Luftwechselrate rechts

Verunreinigungen der Innenraumluft sind einerseits bedingt durch die bloße Anwesenheit von Menschen, die Sauerstoff verbrauchen und Kohlendioxid ausatmen sowie Körpergerüche abgeben. Andererseits entstehen sie bei einer Reihe von Aktivitäten, wie Tabakrauchen, Kochen oder Heizen. Tabakrauch gehört zu den gefährlichsten Luftverunreinigungen. Er enthält viele krebserzeugende Substanzen und begünstigt die Entstehung von Lungenkrebs – nicht nur bei Raucherinnen und Rauchern, sondern ebenso bei passiv mitrauchenden Personen. Auch die von Bauprodukten, der Innenausstattung und Produkten des täglichen Gebrauches oder bei Renovierungsarbeiten in die Luft abgegebenen flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) beeinflussen die Innenraumluftqualität. Sie können zu Reizungen der Augen und der Atemwege führen. Durch Kochen, Waschen und Baden freigesetzte Feuchtigkeit sowie durch Feuchtigkeit im Mauerwerk kann darüber hinaus die Schimmelbildung begünstigt werden, was zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann. In einigen Gegenden Deutschlands dringt zusätzlich Radon aus dem Erdreich in Gebäude ein, das ebenfalls gesundheitsschädlich ist. Für die Beurteilung der Qualität der Innenraumluft gibt es für einzelne Schadstoffe Richtwerte, die von einer Arbeitsgruppe festgelegt werden, die sich aus Mitgliedern der Innenraumlufthygiene-Kommission und der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden zusammensetzt.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

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